Burn, burn, burn: So löscht die Feuerwehr Elektroautos

 

Es ist ein aktuell heiß diskutiertes Thema: Wie löscht die Feuerwehr brennende Elektroautos? Es wird sogar behauptet, die Feuerwehr könne Elektroautos nur ausbrennen lassen. Stimmt das?

Kühlen, kühlen, kühlen

Generell brennen sowohl Benziner als auch Elektroautos neuerer Bauart stärker als ihre Vorgänger. Das liegt an den Materialen beispielsweise Dämmung und Breitreifen. Statistisch brennen Elektroautos nicht häufiger als Benziner.

Problematisch wird es, wenn der Akku Feuer fängt. Dann springt meist das Feuer von Zelle zu Zelle über. Die Herausforderung beim Akkubrand sind die enormen Wassermengen, die die Feuerwehr aktuell benötigt. Gut 11.000 Liter Wasser sind es laut Tesla beim Tesla Model S. Der Akku muss noch längere Zeit nach dem Brand gekühlt werden, nachdem er bereits gelöscht wurde.

Und damit ist auch klar: Elektroautos werden einfach mit Wasser gelöscht. Wie verhält es sich nun mit der Elektrizität? Ein spezieller Tröpchenstrahl verhindert das überspringen der Spannung auf die Feuerwehrmänner. Die herkömmliche Feuerwehrausrüstung wie Atemschutz reicht. Das ist gut, aber es gibt darüber hinaus spannende Forschung zur Optimierung der Brandbekämpfung bei E-Auto-Bränden.
 

Weitere Maßnahmen

Mehrfach war bereits ein Abklingcontainer bei Akkubränden im Einsatz. Spezielle wassergefüllte Container werden bereitgestellt und das gesamte Wrack für mehrere Stunden darin versenkt, damit der Akku nicht erneut brennt. Diese Methode ist schon recht umfangreich im Einsatz.

Bereits am Markt ist die E-Löschlanze. Diese wird direkt in den brennenden Akku gestoßen und löscht und kühlt den Akku direkter. Dadurch kann erheblich Löschwasser gespart werden.

Dann gibt es noch den sogenannten Rescue Bag. Hier wird das Elektroauto in diese riesige Tasche komplett eingepackt und für 48 Stunden gelöscht und gekühlt. Im Prinzip ist es eine sehr große Löschdecke, die nur mit High-Tech Materialien funktioniert. Das Feuer wird dabei gelöscht und gleichzeitig filtert das Material schädliche Gase. Dieser Rescue Bag kommt dann sogar ganz ohne Löschwasser aus.

Forschung

Es gibt eine Vielzahl von Forschungsprojekten zum Löschen von brennenden E-Autos der Feuerwehren in Deutschland. Beispielhaft wollen wir noch das Projekt Feuerwehr der Zukunft – B 101-Region – Ludwigsfelde, das Teil des regionalen WIR!-Bündnisses ist, kurz vorstellen:

“Es sollen Testfelder aufgebaut werden, um innovative Lösungen der Feuerwehrtechnik sowie neue Löschmethoden und -mittel (beispielsweise für Waldbrandbekämpfung mit Drohnen und Löschrobotern, Löschen von Elektroautos und Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen) zu entwickeln und testen zu können. Im Ergebnis entstehen innovative und vor allem auch praktikable Produkte und Lösungen.”
 

Fazit

Entgegen gewisser Behauptungen in sozialen Medien hat die Feuerwehr Brände von Elektroautos im Griff und parallel läuft die Forschung zur Optimierung der Maßnahmen der Feuerwehr. Wobei auch schon innovative Produkte am Markt sind. Falschbehauptungen zur Brandgefährlichkeit entsprechen eben nicht der Realität und werden die Elektromobilität nicht aufhalten.